Massage-Therapeuten brauchen keine dicken Oberarme!

Für Massagen braucht man viel Kraft. Nein! Nicht unbedingt. Sanfte Berührung und Massage sind für den Körper wertvoller als so manch einer vermuten mag!

Massage - eine der ältesten Heilmethoden.

Bekannt überall auf der Welt und fast jeder Mensch hat es schon ausprobiert: Wenn es irgendwo am Körper zwickt oder schmerzt, nehmen wir aus Reflex die Hand und halten die Stelle fest oder wir streichen sanft darüber. Meist kommt so schon eine Linderung. Wenn man so will, ist das schon eine Massage.

 

Massagen werden nicht nur zur Lockerung der Muskulatur eingesetzt, sondern um den Energiefluss anzuregen oder um die Seele zu reinigen.

 

…und sind nicht zuletzt auch Massagen gut für die Psyche? In meiner täglichen Arbeit höre ich immer wieder Berichte von enttäuschten Kunden. Es gab ein Rezept vom Arzt und sie bekamen auch großartige Massagen beim Physiotherapeuten. Aber durch die Kürze, meinst nur 20 Minuten, kam irgendwie so gar kein Wohlgefühl auf. Nicht falsch Verstehen! Physiotherapeuten leisten guten Arbeit, doch erinnern diese Massage-Quickis ein wenig an Akkord- oder Fließbandarbeit. Schade, denn immer mehr wird klar, dass nicht nur die Griffe und Techniken die Behandlungserfolge gewährleisten, sondern eben auch die sanfte Berührung, Ruhe, Wärme und Zuwendung. Das kommt in 20 bis 30 Minuten, in denen Aus- bzw. Ankleiden und die Vorgespräche meist inkludiert sind, leider zu kurz. 


Kräftig und gutmütige Person? Also bitte Herr Hahnemann!

Bei Wikipedia steht:

Samuel Hahnemann (1755–1843) integrierte Massagen als therapeutische Ergänzung seiner Arzneibehandlungen in die Homöopathie. In dem mit „Massieren“ überschriebenen Paragraphen 290 des Organon der rationellen Heilkunde (1810) empfahl er „das sogenannte Massieren durch eine kräftige, gutmütige Person, welche den chronisch krank Gewesenen, der zwar geheilt, aber noch in langsamer Erholung begriffen ist und noch an Abmagerung, Verdauungsschwäche und Schlafmangel leidet, die Muskeln der Gliedmaßen, der Brust und des Rückens ergreift, sie mäßig drückt und gleichsam knetet. Dadurch wird das Lebensprinzip angeregt, in seiner Gegenwirkung den Tonus der Muskeln und ihrer Blut- und Lymphgefäße wiederherzustellen.“

 

Ein wunderbarer Nutzen von Massagen für einen chronisch krank Gewesenen, welchen Herrn Hahnemann beschreibt. Das Lebensprinzip wird angeregt! Ist es nicht großartig, was schon 1810 bekannt war? Irgendwie glaube ich, dass das immer mehr in Vergessenheit gerät.

 

Aber, lieber Herr Hahnemann, warum muss das ein kräftige gutmütige Person sein? Komisch, wenn ich das lese, hab ich gleich ein Bild dieser Person im Kopf. Ich erkläre es aber nicht weiter. ;-) 

Wer mich kennt weiß, ich bin weder sonderlich gutmütig, noch überaus kräftig. 

 

Trotzdem kann ich die Muskeln mäßig drücken und gleichsam kneten. Zumindest bestätigen mir das immer wieder meine Kunden. Das Argument, dass man viel Kraft braucht beim Massieren, hebeln viele meiner Kolleginnen aus.

Da sind einige sehr zarte Wesen dabei, die wunderbare Massagen geben.

 

Kraft ist nämlich, so finde ich, nicht ausschlaggebend! 

Das gerade sanfte Berührungen beruhigend wirken, zeigen zum Beispiel tagtäglich Mütter und Väter, die ihr Baby zart massieren. Und das Beste ist, die meisten haben keinen Kurs in Babymassage besucht. Die Hände bewegen sich fast automatisch in der genau richtigen Geschwindigkeit: ca. 40 Streichungen pro Minuten.

 

Dann schüttet, so die Zeitschrift „Geo“, der Körper die meisten Glückshormone aus.

 

Doch welche Hormone wabern dann durch den Körper und was bewirken sie?  

Sanft massieren und die Hormone bekommen einen Höhenflug

Während der behutsamen Massagen werden vermehrt Glücks- und Entspannungs-Botenstoffe im Körper gebildet wie das Hormon Oxytocin. Dieser Stresskiller lässt Körper und Geist zur Ruhe kommen. Die Atmung wird langsamer und tiefer, der Herzschlag verlangsamt sich und sogar der Blutdruck sinkt. Nicht nur das.

 

Es werden auch mehr Endorphine ausgestoßen, die sogenannten Glückshormone. Das reduziert nicht nur die Schmerzen, sondern baut auch Stress ab. Es werden weniger Stresshormone gebildet. Das stärkt automatisch das Immunsystem und macht den Körper bereit, sich selbst zu heilen.

Massagen halten Krankheitskeime im Schach

Bei einer Studie des Cedars-Sinai-Krankenhauses in LA zeigte sich, dass der Körper bei Massagen vermehrt Lymphozyten bildet. Diese Immunzellen (eine Art der weißen Blutkörperchen) hält schädliche Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder Giftstoffen in Schach.

Die langsamen, ruhigen und eher soften Massagen stärken also die Immun-Abwehr. Sie merken danach nicht jeden Muskel, aber Ihre körpereigene Abwehr vollbringt gerade Höchstleistungen.

 

Auch weiß man heute, dass besonders bei psychisch erkrankten Menschen oder auch bei Personen mit schweren Diagnosen, die Angst und Depressivität während einer Massagetherapie mit regelmäßigen Massagen vom mind. 40 Minuten abnehmen.  

Sind Massagen eine Schmerzmittel-Alternative?

In Kanada haben Mediziner die Wirkungsweise von Massagen auf schmerzende Muskulatur näher untersucht.

 

Und sie kamen zum Schluss, dass Massagen im Ergebnis ähnlich wie normale Schmerzmittel wirken. Während der Untersuchungen zeigte sich, dass in den Muskelzellen bestimmte Gene aktiviert wurden, die den Körper dazu anregten, zwei entzündungsfördernde Botenstoffe zu drosseln. Es wurde durch die Massage also eine Entzündungshemmung erreicht.

Im Muskelgewebe bildeten sich nach der Massage mehr Mitochondrien, Bestandteile von Zellen, die unter anderem verletzte Muskelfasern heilen. *¹

Berührungen: Warum sie so gut tun und warum sie essentiell für Menschen sind!

Die Haut ist unser größtes Organ. Und leider wurden bisher Berührungen und auch sanfte Massagen sehr unterschätzt.

Doch es wird viel geforscht in diese Richtung. Martin Grunwald zum Beispiel, Professor für Wahrnehmungs-Psychologie an der Universität Leipzig, hält aufgrund seiner Forschungen Berührungen und den Tastsinn für überlebenswichtig.

 

Er sagt: "Die körperliche Entspannung, die Regulation von Emotionen kann man mit Körperberührung sehr gut hinbekommen, und wir haben eine ganze Reihe positiver Immunreaktionen, die nur und ausschließlich durch Körperberührung stimuliert werden. Insofern denke ich, dass wir auf Körperkontakt auf der individuellen Ebene für ein gesundes, menschliches Leben angewiesen sind. Aber ohne Körperkontakt angemessener Art in gesellschaftlichen Kontexten geht es eben auch nicht gut, das ist auch das Zusammenleben, was damit teilweise positiv reguliert wird.“

 

Ob der Klient tief entspannt und sich auf die Massage einlassen kann, liegt nach Ansicht von Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele M. Kiebgis auch an vorausgegangen Erfahrungen und am Erscheinungsbild des Behandlers. Mit einem gepflegten, sympathischen und Kompetenz ausstrahlendem Erscheinungsbild hat die Massage-Therapeutin schon die erste Hürde genommen. Ist der Raum dann auch angenehme in Bezug auf Wärme und Ästhetik, löst dies beim Kunden eine positive Erwartung aus.

 

Bei der Massage selbst, bauen sanfte aber nicht kitzelnde Streichungen und kräftige aber nicht schmerzende Griffe und Techniken Vertrauen auf. Der Kunde bekommt so das Gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes „in guten Händen zu sein“. 

 

Thai-Massagen (in der Art wie sie im europäischen Raum ausgeführt werden) tuen sicher dem Ein oder Anderen gut, eine sanfte Edelsteinmassage oder Aromaölmassage hat für unser Immunsystem und die Psyche eine nachhaltigere und tiefere Wirkung. 

Sanfte Massagen – ein Fest für alle Sinne

Die positiven Erwartungen können durch Düfte, Farben und passende Musik unterstrichen werden.

 

Leider gibt es noch heute "Massageeinrichtungen" die den Nutzen und die therapeutische Wirkung einfach noch nicht verstanden haben. Da stehen spartanisch harte Liegen in sterilen kalten Räumen und die Therapeuten können sich lautstark durch Tüchertrennwände hindurch ihre privaten Sorten und Nöte schildern. (Ja, das ist mir in einem angesehenen Thermalbad und einer Kundin während eines Kur-Aufenthaltes tatsächlich so passiert!).

 

In den 20 Minuten Massage kommt so wohl ehr Frust statt Entspannung auf. Schade. 

 

Es lohnt sich vor der ersten Massage die Räumlichkeiten zu besichtigen und auch den Behandler kennenzulernen. 

Fazit:

Auch oder gerade sanfte Massagen, langsame tiefe Streichungen und bewusste Berührungen aller Sinne brauchen weder dicke Oberarme noch Kraft und viel Technik. Sondern die Freude am Tun und dem Kunden das Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit zu geben.

Hier ist noch ein sehr interessanter Film von ZDF Zoom+ mit einem Interview von Prof. Martin Grunwald


Jetzt bin ich natürlich gespannt, welche Erfahrungen hast du beim Massieren gemacht?

 

Welche tollen oder kuriosen Massagen hat du selbst schon erlebt?

 

Hast du Fragen?

 

Schreib mir gerne ein Mail an info@seelen-balsam.com

 

Entspannte Grüße

 

Yvonne

Seelenbalsam / Yvonne Röder / Am Heiligen 118 / 98663 Heldburg / Tel.: 036871-171498

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